Samstag, 31. Januar 2015

Eine Mahlzeit aus dem Winterwald

Gesundheitlich bin ich gerade auf einem Tiefpunkt, aber heute musste ich mal etwas länger raus an die frische Luft.
Da dachte ich mir, ich sammel mir heute eine Mahlzeit im Wald und Flur.
Dazu hatte ich etwa 2 Stunden Zeit, dann wurde es schon wieder fast zu dunkel für Fotos und allzu lange kann ich noch nicht draußen bleiben.

Man bekommt ständig gesagt und gezeigt, welche Pflanzen man im Winter essen kann. Und das sind sogar sehr viele Pflanzen, wenn man sie findet.

Ich will heute einmal eine Komplette Mahlzeit damit zubereiten.

Die Sammelstellen

Ich fuhr mit dem Auto an einen Waldparkplatz an einer Stelle, an der ich so gut wie nie Wildkräuter sammel. Ich wollte bewusst im unbekannten Gebiet sammeln.

So ging es los 

Das Gebiet ist wunderschön, aber landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich viel benutzt.
Ich fand in diesen 2 Stunden viel weniger, als ich erhoffte.
Dieses Gebiet ist sehr pflanzen arm, was mich doch etwas verwundert hat.

An den Waldrändern war noch nichts brauchbares zu finden, außer Brombeerblätter. Die nahm ich gleich mit,weil sie sehr sauber und nicht zu groß waren. Also noch nicht zu alt. Brombeerblätter findet man überhaupt sehr viel, denn diese immergrünen Blätter stechen ja im Winterwald ja richtig hervor.

Brombeerblätter

Dan ging ich auf einen Waldweg, denn an Waldwegen findet man ja auch meistens etwas. Aber dieses mal war es auch sehr mau.
Ich fand Disteln und grub die Wurzeln aus.


Distelwurzeln

Dann ging ich an einen anderen Abschnitt im Wald und fand eine Stelle mit kleinen Goldnesseln.


Goldnesseln

Dort in der Nähe fand ich auch noch das Veilchen und reichlich Nelkenwurz, den habe ich heute aber nicht mitgenommen.

Veilchen

Nelkenwurz

Dann ging ich weiter in einem großen Bogen zurück zum Parkplatz. Obwohl sich die Beschaffenheit des Walds etwas änderte fand ich wenig verwertbares. Vogelmiere, viele Eicheln, aber die interessierten mich heute nicht und noch einiges andere. Aber nicht in solchen Mengen, dass es sich lohnte für eine Mahlzeit zu sammeln.
Die Vogelmiere wäre noch lohnend gewesen, wenn auch etwas mühselig und es wurde schnell dunkel.
Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre die Ausbeute größer gewesen
Meine Ausbeute war leider gering.




gewaschene Distelwurzeln



Zuhause habe ich die Blätter und Wurzeln gewaschen und gekocht.

Die zähen Brombeerblätter sind besser für Smoothies geeignet, aber ich wollte es heute mal als Gemüse probieren, außerdem hatte ich eh zu wenig Blattgrün.
Bevor man die Brombeerblätter verwendet, schneidet man den stacheligen Mittelstreifen des Blattes weg.
Entfernung des Mittelstreifens beim Brombeerblatt

Ich habe eine kleine Zwiebel klein geschnitten und im Topf angedünstet, dann etwas Wasser dazu und die Brombeerblätter 15 Minuten gedünstet. Dazu noch etwas Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver und Kondensmilch. Alles nach Augenmaß. Für das Würzen und die Menge gibt es keine feste Regeln.
Kann jeder nach Geschmack machen.

Nach 15 Minuten gab ich noch die Veilchen und Nesselblätter dazu und dünstete es noch 5 Minuten.
Die Dünstzeit von sehr weichen Blättern ist natürlich sehr viel geringer, als von den zähen Blättern,

Zubereitung der Wurzeln

Die Wurzeln habe ich als erstes zubereitet.
Zuerst gewaschen und dann in Salzwasser gekocht.
Erst als sie im Kochwasser waren habe ich angefangen, das Blattgrün zu bearbeiten.
Die Kochzeit dauert schon etwas länger. So etwa 30- 40 Minuten.

Die letzten etwa 10 Minuten Kochzeit habe ich die dickeren Wurzeln noch klein geschnitten.
Hätte ich vielleicht gleichmachen sollen.

Als das grüne Gemüse fertig war, waren auch die Wurzeln fertig.
Ich habe sie dann über das Gemüse getan.

Die Distelwurzeln schmeckten sehr gut, und waren kein bisschen holzig mehr. Das lange kochen hat sich gelohnt.
Ein Reinfall waren die Veilchenwurzeln. Die waren ungenießbar, trotz dieser langen Kochzeit. Die werde ich nicht mehr verwenden.
Aber solche Versuche muss man immer wieder machen.

Man lernt nie aus in der Wildpflanzenküche. 

Hier ein Bild des fertigen Gemüses, dass sehr gut schmeckte und mein Abendessen war. Mit einer Scheibe Brot dazu. Die Menge war etwas zu wenig, 

Leider ist das Bild der Mahlzeit nicht sehr gut geworden.

Blatt- und Wurzelgemüse

Da es so köstlich war, werde ich mir bald wieder eine Mahlzeit aus dem Wald holen.



















2 Kommentare:

  1. Hey Ingo,

    schöner kleiner "Sammelbericht". Wie hast du das Veilchen verwendet? Ich mitgekocht? Schmeckt man das später raus?

    Zum Thema Wurzeln kochen: Du könntest mal versuchen etwas Natron ins Kochwasser zu tun, das verringert die Kochzeit nochmalerweise. Bei Wurzeln habe ich es aber noch nicht versucht...

    Liebe Grüße, Aaron

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  2. Die Veilchen nehme ich immer in Salat, Gemüse und Smoothie. Wie es schmeckt, weiß ich gar nicht so genau.
    Das mit dem Natron ist eine gute Idee. Werde ich mal ausprobieren.

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