Dienstag, 19. Mai 2015

Survival am Arbeitsplatz


Das Arbeitsleben

So richtig Freude macht das Arbeitsleben heute oft nicht mehr. Und selbst eine Arbeit im Traumberuf ist keine Garantie für ein angenehmes Arbeitsleben.

Zu viel hat sich verändert.
Unsere Arbeit wird oft nicht mehr genug wertgeschätzt und viel zu oft nur als unangenehmer Kostenfaktor gesehen. Mit dem Ergebnis, dass wieder einmal eine ganze Abteilung oder sogar eine ganze Firma geschlossen wird und in ein Land übersiedelt, wo die Arbeit günstiger ist.
So konnte man das auch heute wieder in den Nachrichten hören.

Arbeit die nicht verlagert werden kann, wird versucht mit Lohndumping abzuspeisen.
Neue Arbeitsverträge sind in der Regel schlechter, als die bestehende Verträge der Kollegen, die schon länger dabei sind.
Nur das Geld zählt, nicht der Mensch!

Über die Arbeitsmarktsituation kann man sich noch lange auslassen, das will ich jetzt aber nicht tun.

Was ich im Folgendem schreibe, soll keine Aufforderung zur Arbeitsverweigerung sein, sondern für in unserem Rahmen gerechte und faire Arbeitsverhältnisse zu sorgen. Denn so manches haben wir auch selbst in der Hand.
Es ist nicht so, dass wir Arbeitnehmer völlig hilflos der Willkür ausgesetzt sind.

Was können wir tun? 


Mich interessiert mehr, was wir für uns persönlich tun können.

Im Internet gibt es viele Beiträge, welche uns den Zustand im Arbeitsleben beschreiben, uns auffordern das Hamsterrad zu verlassen, Ja sogar die Arbeit ganz aufzugeben und auf eigenen Füßen zu stehen, usw.
Es wird sehr oft gegen die Arbeit an sich und auch gegen die Ausbeutung aufgehetzt.

Unzufriedenheit über diese Situation gibt es genügend. Aber es werden nur sehr wenige Lösungsvorschläge gezeigt. 
Zumindest solche, die für einen Großteil der Leute auch umsetzbar sind.

Tatsache ist, dass wir alle ein Einkommen brauchen, um für uns und unsere Familien zu sorgen und auch, um uns unsere Wünsche zu erfüllen.

Als Arbeitnehmer müssen wir auch ein gewisse Würde behalten. Denn es ist immer noch so, dass die Arbeitgeber uns brauchen.
Auch wenn sie oftmals anderer Meinung sind.

Ich halte die Arbeit für nichts Schlimmes!

Auf der Arbeit liegt Segen und Fluch.
Haben wir Arbeit, denken wir oft, was wir alles tun können,wenn wir jetzt frei wären.
Haben wir keine Arbeit, wünscht man sich so sehr, wieder eine Arbeit zu haben. Ausnahmen bestätigen hierbei die Regel.

Es liegt an uns, wie wir unsere Arbeit gestallten und wie weit wir uns formen lassen.

Im Hinterkopf haben wir immer die prekäre Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage im Bewusstsein und
auch die Tatsache, dass jeder Arbeiter und Angestellte leicht ersetzbar und keine Arbeit heutzutage mehr sicher ist.

Das ist aber kein Grund, den Kopf einzuziehen, zu kuschen und zu buckeln.
Wir müssen Respekt haben, aber keine Angst!

Unterordnung ja, Unterwürfigkeit, nein!

Keine Allgemeinlösung

In dieser heutigen Zeit muss jeder für sich einen Weg finden, um das Beste aus dieser Situation herauszuholen.

Ich kann hier nur für die handwerklichen Berufe schreiben. Bei Bürotätigkeiten habe ich keine Kenntnisse. Müsste aber ähnlich sein.

In der Vergangenheit bin ich immer so lange an einem Arbeitsplatz geblieben, wie es mir gefallen hat.
Sind die Zustände für mich nicht mehr tragbar, suche ich mir eine neue Arbeitsstelle.

Gefällt mir etwas nicht, versuche ich das beste daraus zu machen und die Verhältnisse zu meinen Gunsten zu drehen. 

Es gibt Möglichkeiten, seine Arbeit durch Wissen und Fachkompetenz bis zu einem gewissen Grat zu steuern und lenken.

Dazu ist es aber notwendig, dass der Arbeitgeber und die Vorgesetzten unsere gute Arbeit, Leistung und Zuverlässigkeit auch sehen.
Nur so kann man versuchen, die Aufgabeneinteilung oder Arbeitseinweisung etwas zu steuern.
Denn ein guter und zuverlässiger Arbeiter hat in der Regel immer etwas mehr Spielraum, seine Situation zu verbessern

Denn es sind nicht immer die Klügsten, welche uns vorgesetzt werden. Das muss man sich zunutze machen.

Hat man gewisse Vorlieben bei der Arbeit, kann man versuchen, darin besonders zu glänzen um dafür öfters eingeteilt zu werden.
Besonders gerne mache ich dies bei Tätigkeiten, die andere nicht so gerne machen.
Dann werde ich öfters dazu eingeteilt und habe dabei meist meine Ruhe und bestimme selbst das Tempo und die Arbeitsmenge.

Genauso müssen wir auch den Mut haben,wenn wir zu einer uns ungeliebten Tätigkeit eingeteilt werden, uns ungeschickt anzustellen, damit wir davon befreit werden.
Man muss hier immer mit kühner Berechnung vorgehen.

Die Arbeit ist nicht mein Lebensinhalt


Ich mache meine Arbeit sehr gerne und liebe meinen Beruf als Gärtner.
Mir ist aber bewusst,dass ich jederzeit auch ersetzbar bin, wie jeder von uns.

Ich brauche meinen Arbeitslohn und bin immer noch von meiner Arbeitsstelle abhängig.
Das darf aber kein Grund sein, sich alles gefallen zu lassen.
Ich möchte für korrekte Arbeit auch korrekt und fair behandelt werden.
Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es Möglichkeiten des passiven Widerstandes.

Für mich ist es ein Katz und Maus Spiel. 
Versucht man mich für dumm zu verkaufen, weiß ich immer was zu tun ist.

Ich arbeite immer so, dass man mir nichts nachsagen kann.
Das Arbeitstempo muss nie zu schnell und nicht zu langsam sein.
Man muss ja auch an seine Gesundheit denken und die Zeit nach Feierabend!

Mit dem Arbeitsvertrag teilt der Arbeitgeber uns mit, wie viel Lohn wir für unsere Arbeit bekommen und was unsere Aufgabe ist.

Diese Arbeitsaufgaben werde ich immer erfüllen und der Arbeitgeber bezahlt den ausgemachten Lohn dafür.

Das nenne ich Dienst nach Vorschrift. 
Für viele hat das einen schlechten Ruf und ich verstehe nicht warum.

Leisten wir zuviel, bekommen wir in der Regel auch nicht mehr Lohn. Denn der Arbeitgeber bezahlt uns ja nach Vorschrift.
Also müssen wir auch nicht mehr leisten, als ausgemacht ist.

Leider ist es heute oft so, dass viele Arbeitgeber sich nicht mehr an diese Abmachung halten und das Arbeitspensum immer weiter nach oben treiben, aber den Lohn gleich lassen oder sogar senken.

Die Angst, die Arbeit zu verlieren, treibt auch viele dazu, mehr zu leisten, als verlangt wird.
Das kann sogar dazu führen, dass die anderen Kollegen, die ihr "normales" Pensum schaffen, und sonst in Ruhe gelassen werden wollen, in Bredouille geraden.
Denn der Arbeitgeber merkt, hoppla, es geht auch schneller, oder mehr. Eine sehr ungute Situation für die Arbeiter.
Im Kommunismus nannte man früher solche Kollegen Sollbrecher. 
So etwas muss man zu verhindern wissen.

Lösungsvorschläge, wie man etwas besser machen kann, bringe ich nur, wenn ich auch einen Nutzen davon habe. Denn ich muss nicht freiwillig mein Pensum nach oben treiben.
Wird aber meine Arbeit dadurch leichter und einfacher, bringe ich gerne Lösungsvorschläge vor.

Wenn das Arbeitspensum von Seiten des Arbeitgebers immer höher geschraubt wird, darf man nicht der Versuchung nachgeben, diese Arbeitsmenge auch zu schaffen.
Ich mache es dann so, dass ich mehr schaffe als bisher, aber bewusst nicht das Pensum erreiche.
Hiermit versuche ich ein Zeichen zusetzten. das Pensum ist zu hoch.

Oft klappt es, der Vorarbeiter oder Arbeitgeber ist zufrieden, dass mehr erreicht wurde und sieht ein, dass das Ziel zu hoch war. Hierzu kann man ein bisschen mit Überzeugungsarbeit nachhelfen.


Fazit:

Es geht nicht immer und überall so einfach, wie von mir beschrieben.
Diese Beispiele die ich hier genannt habe, praktiziere ich schon jahrelang erfolgreich.
Nicht immer, aber sehr oft.

Ich möchte ermuntern, die Arbeit mit einem gewissen ernst, aber nicht zu verbissen zu sehen. 
Sie ist nur ein notwendiges Übel, das uns hilft, die Rechnungen zu bezahlen.
Sie darf niemals unser Lebensinhalt sein,oder sogar bestimmen.
Denn verliert man dann die Arbeit, ist das Loch tief, in das man fallen kann.
Das muss nicht sein.

Das Thema Arbeit wird noch fortgesetzt...

















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen