Montag, 30. November 2015

Auswandern

Man hört es oft, es gibt sogar Fernsehsendungen darüber und viele Menschen haben schon darüber nachgedacht.
Wirklich die Sache angehen, tun die Wenigsten.

Auch ich denke schon seit vielen Jahren darüber nach und hatte in der Vergangenheit schon zaghafte Schritte dazu unternommen.
Jetzt, wo ich meinen Urlaub in Kanada verbrachte, ist für mich dieses Thema wieder ganz neu hochgekommen.
Mit meiner inzwischen kanadischen Freundin, die ja selbst aus der Schweiz ausgewandert ist, habe ich sehr viel darüber gesprochen und auch meine Chancen dazu genau betrachtet.

Heute werde ich mal meine Ideen und Gedanken zum Auswandern niederschreiben.
Ich kann aber nur aus der Sicht eines normalen Arbeiters oder Angestellten schreiben.
Wer einen guten Beruf hat, Arzt oder Ingenieur oder ähnliches, für den gibt es im Ausland fast immer gute Möglichkeiten und es erleichtert vieles.
Für den normalen Durchschnittsbürger gibt es größere Hürden und Schwierigkeiten.

Warum Auswandern?


Unzufriedenheit 
Wird von vielen am meisten genannt.
Unzufrieden mit dem Wetter, der persönlichen wirtschaftlichen Situation, Arbeitslosigkeit, Frust, unzufriedene Lebenssituation usw.

Das sind meist keine guten Bedingungen für ein neues Leben im Ausland.
Die Unzufriedenheit wird man auch ins Ausland mitnehmen. 

Wer hier in seinem Land, wo er geboren ist, die Sprache beherrscht, alle Gepflogenheiten, Regeln, Sitten, Gebräuche und Gesetze kennt, nicht zurecht kommt, welche Chancen hat so jemand im Ausland.
Wer nicht in der Lage ist, sich in der eigenen Heimat eine gesicherte Existenz aufzubauen, hat im Ausland noch viel weniger Chancen.

Die politische Lage
Man liest heute sehr oft, dass empfohlen wird, wegen der politischen Situation in Europa, auszuwandern. Wenn  man die Lage so betrachtet, macht das Sinn  und es kann einem schon Angst werden um die Zukunft.
Empfohlen werden da oft osteuropäische Länder, Asien oder Südamerika.

So groß der Bammel auch ist, kann man auch da vom Regen in die Traufe kommen.
Die Weltlage ist heute so, dass es in jedem Land der Erde plötzlich zu sehr großen Problemen kommen kann. Auch die klassischen Auswanderungsländer wie Kanada, Australien oder Neuseeland werden wohl leider keine Inseln der Glückseligkeit bleiben.

Etwas Neues wagen/ Abenteuerlust
Das ist für mich ein Grund, den ich sehr gut nachvollziehen und verstehen kann. Ein Punkt, den ich sogar unterstützen kann. Wenn überhaupt, wäre dies meine Hauptmotivation.
Für uns alle gibt es einen Punkt im Leben, wo man gerne mal etwas Neues ausprobieren möchte.
Für manche ist es die Idee des Auswanderns. Für immer oder auf Zeit.

Aber die Voraussetzungen dazu müssen passen.
Die meisten, welche das Auswandern aus diesem Grund versuchen, waren auch in der Lage, sich im eigenem Land zurechtzufinden und in der Lage, eine gute Existenz aufzubauen.

Heirat
Ein schöner Grund und wohl auch die einfachste Möglichkeit zum Auswandern.
Für viele Auswanderungswilligen wohl auch die einzige echte Möglichkeit zum Auswandern.
Meine Frau, die aus Russland kommt, sagte mir trotzdem, der Anfang war sehr hart für sie.


Arbeit
Manche haben großes Glück und können über ihre Firma im Ausland arbeiten. Leider gibt es diese Möglichkeit fast nicht für den gewöhnlichen Arbeiter. Die einheimischen Arbeiter, besonders in Übersee und Osteuropa sind günstiger.
Man kann sich auch über den Stellenmarkt selbst eine Arbeit im Ausland suchen. Innerhalb der EU ist das ja noch recht einfach. Außerhalb wird es schon schwieriger.

Auch wenn in Deutschland sehr oft über die Arbeit und Arbeitsbedingungen gemeckert  wird, haben wir weltweit fast noch die besten Arbeitsbedingungen, die meisten Urlaubstage, gute Arbeitszeiten usw.
In vielen anderen Ländern, auch in der EU muss man meist länger, härter und zu schlechteren Bedingungen arbeiten, als in Deutschland. Man hört, dass es in Dänemark, Norwegen und der Schweiz und Österreich gut sein soll. Aber auch da gibt es Tücken.

Wetter/ Klima
Für bestimmte chronische Krankheiten kann dass vielleicht eine Hilfe sein. Allerdings muss die Not dann schon sehr groß sein, um deswegen auszuwandern.
Wem das Wetter nicht passt, dem werden wohl auch viele andere Dinge nicht passen.

Ich bin so froh, dass wir in Deutschland die vier Jahreszeiten genießen dürfen. Und der Trend geht scheinbar dahin, dass die Sommer heißer werden und die Winter milder und kürzer. Ob das stimmt, wird die Zukunft zeigen.
Dieser Sommer 2015 war für mich definitiv zu heiß. Da muss ich nicht in Spanien, der Türkei oder in sonst einem heißen Land sein.

Für wenn die ewige Sonne ein Beweggrund ist, muss sich schon fragen, ob diese Hitze das ganze Jahr über auch erträglich bleibt. Allerdings die Regenzeiten nicht vergessen. Die können ganz schön ungemütlich sein.

Gedanken zur Planung

  1. Man muss sich genau im Klaren sein, warum man auswandern will und was die Beweggründe dazu sind.
  2. Mit wem will man auswandern: alleine, Partner/in, Familie und Kinder, Freunde.
  3. Wohin? Kriterienliste erstellen, Länder vergleichen, Kommt man rein/ Einreisebestimmungen und Zielland festlegen.
  4. Kennt man das Zielland, mehrfach bereisen und Kennenlernen, möglichst längere Zeit mindestens 3-4 Wochen, nicht nur aus der Sicht des Hotels, Kontakte und Freundschaften knüpfen, Sprache lernen. Wenn möglich zu verschiedenen Jahreszeiten bereisen. 
  5. Kostenplanung: Umzugskosten, Flug, neue Miete oder Kauf, Fahrzeug oder öffentliche Verkehrsmittel im Zielland, Unterhaltskosten, Lebensmittel, Energiekosten, Verwaltungsgebühren bei Behörden und Ämter, Rücklagen zur Rückkehr falls man scheitern sollte uvm.
  6. Einkommen: Rente, Arbeit als Angestellter oder Selbstständig.
  7. Ämter und Konsulate: Welche Papiere, Dokumente, Übersetzungen usw. braucht man? Arbeitserlaubnis, Aufenthaltsgenehmigungen ...
  8. Überprüfung: Ist es finanziell machbar? Schafft man es mental? Welcher Zeitrahmen? Arbeit? Wohnung?
  9. Ist alles ok., dann Handeln.
Weiter geht es im nächsten Teil.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen